Was bieten wir

Da das Thema Nachhaltigkeit so komplex und umfassend ist, bieten wir ein sehr vielgestaltiges Angebot an Informationsveranstaltungen, Kursen, Workshops, Vorträgen und Erlebnistagen/Exkursionen. So manches Mal werdet ihr überrascht sein, was Nachhaltigkeit noch bedeuten kann, und diese Überraschung wollen wir euch gerne bereitstellen. 

Um euch einen Ausblick zu geben, welche Art von Veranstaltungen ihr erwarten könnt, fassen wir hier unser Wirkungsspektrum zusammen. Die aktuellen und/oder laufenden Projekte entnehmt bitte unserem jährlichen Programm. 

Wir können nicht alle Themenbereiche in jedem Jahr gleichgewichtig abdecken, da es für alle Veranstaltungen Durchführende und Zeit braucht. Da unser Verein von Wenigen mit Herzblut betrieben wird, bitten wir um Verständnis, wenn euer Herzensthema in einem Jahr vielleicht nicht dabei ist. 

Grundlegend möchten wir die komplexen Zusammenhänge rund um Nachhaltigkeit in 5 großen Themengebieten aufzeigen. Im Vordergrund steht dabei die Biodiversität. Allein dieses Thema ist so umfassend und vielschichtig, dass wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Daher beschränken wir uns auf den Bereich, den wir lokal und praktisch erlebbar machen können. Biodiversität ist nicht nur ein spannendes Thema aus einer Fernsehdoku, sondern bedeutet unser aller Lebensgrundlage. Daher ist Verlust der Biodiversität nicht nur traurig, sondern gleichzeitig existenziell. Biodiversität ist überall auf der Welt, aber wir Einzelne haben erstmal nur Einfluss in dem Leben um uns herum. Und genau da können viele Einzelne etwas bewirken, wenn sie wissen, was sie tun könnten. Dieses Wissen gemeinsam zu teilen, haben wir von Salix uns zur Aufgabe gemacht. Gleichzeitig verstehen wir unsere Angebote auch als Impuls, regionale Wertschöpfungsketten anzuregen und zu stärken. Wir brauchen dringend eine zukunftstaugliche Alternative zum globalen Handel mit seinen unerwünschten Folgen der Ressourcen- und Energieverschwendung, der Billigproduktion und der Ausbeutung von Arbeitskräften in Niedriglohnländern, die nur zur Bereicherung von Konzernen führt. Stabile, regionale Wirtschaftsweisen, Ernährungssouveränität und Agrarökologie sind für uns ein Schlüssel zu einem stabilen, sicheren, friedlichen und gerechteren Leben für alle Menschen auf dem Planeten. Demokratische, unabhängige Länder ohne Krieg sind meist nur möglich, wenn es keinen Kampf um Ressourcen geben muss. Nachhaltigkeit ist für uns in diesem Sinne auch ein wichtiger Weg für Frieden, Freiheit und Autonomie. Nachhaltige Wirtschaft ist auch sozial nachhaltig! Inhaltlich erwartet euch die Beschäftigung mit folgenden Themenkomplexen:

  1. Erhalt der biologischen Vielfalt

Unser erstes großes Herzensthema ist ein weites Feld, auf dem sich viele Themenbereiche tummeln. Worum geht es eigentlich beim Erhalt der biologischen Vielfalt? Wir wissen, dass Pestizideinsatz in der Landwirtschaft die Insektenwelt schädigt und viele moderne Lebensweisen dazu beitragen, dass die Vielfalt der Arten heutzutage verloren geht. Aber was bedeutet das genau und wo um uns herum können wir sensibel werden für diese Themen und was hat „Billigproduktion“ damit zu tun? Wo kommen wir konkret damit in Kontakt? Und vor allem: was könn(t)en wir Einzelnen tun? Neben speziellen Einzelthemen, die wir konkret erfahrbar machen wollen, indem wir z.B. einfach mal zusammen rausgehen und unsere Augen öffnen für die schützenswerte Vielfalt direkt vor unserer Haustür, bieten wir auch grundlegende Informationsveranstaltungen, die den Horizont erweitern und den Wissensstand der Menschen ein bisschen aufpeppen. 

  1. Naturgemäße Weidewirtschaft

Naturschützer fordern von der Landwirtschaft eine naturgemäße Bewirtschaftung, die Ressourcen und Arten schont. Deutschland hat keine „Wildnis“ mehr wie andere, entlegene Gebiete der Erde. Die Oberfläche des Landes ist entweder bebaut und „erschlossen“ oder wird zur landwirtschaftlichen oder forstwirtschaftlichen Produktion genutzt, die wir für unser Wirtschaftssystem auch weiterhin brauchen. Wir können also nicht ohne Weiteres riesige Gebiete einfach stilllegen. Dennoch gibt es in diesen Arbeitsgebieten im Naturzusammenhang Menschen, die sich damit auseinandersetzen, wie wir diese Wirtschaftsweisen derart umbauen können, dass sie berechtigten Naturschutzforderungen entspricht. Im landwirtschaftlichen Zusammenhang bietet neben dem Ökolandbau im Allgemeinen auch insbesondere die naturgemäße Weidewirtschaft eine riesige Chance, Nahrungsmittel zu erzeugen und dennoch so zu wirtschaften, dass die biologische Vielfalt erhalten bleibt. Warum das so ist und wie das geht, wollen wir euch ganz konkret in unseren Angeboten zeigen. 

  1. Tierwohl

Es versteht sich heutzutage fast von selbst, dass Tiere, die unter menschlicher Obhut stehen, frei von Schmerzen und Leiden sein sollen, wie es das Tierschutzgesetz vorschreibt. Sie sollen sich ihrer Art gemäß entwickeln und leben dürfen und auch ein gewisses Maß an Wohlbefinden in ihrem Verhalten zeigen. In der besonderen Kritik stehen in dem Zusammenhang Tiere, die intensiv zur Nahrungsmittelproduktion gehalten werden, da der Produktionsdruck hoch ist, die Einnahmen durch tierische Produkte zu gering sind für Investitionen in das Tierwohl und sich scheinbar kein Weg aus diesem Dilemma zeigt. Erschwerend kommt hinzu, dass heutige Menschen kaum noch intuitiv wissen, was z.B. ein Huhn oder ein Schwein braucht, um sich wohlzufühlen, da wir mit diesen Tieren kaum noch zusammenleben. Aber auch im Bereich der Haustiere hat sich die Vorstellung davon, was diese Tiere zum Wohlfühlen brauchen, stark verändert. Durch den fehlenden Kontakt im Alltag mit den verschiedenen Tierarten fehlt es uns an Erfahrung mit diesen, an Referenzmöglichkeiten, um ein „glückliches“ von einem „unglücklichen“ Tier zu unterscheiden. Wir wollen an der Stelle durch unterschiedlichste Angebote wieder Zugang zur Welt der domestizierten Tiere schaffen. Dabei schauen wir sowohl auf Nutztiere wie Schafe, Kühe, Hühner etc.als auch auf andere Formen des Zusammenlebens mit Tieren wie Arbeitstiere und Haustiere. Viele sind überrascht, in wie vielen Bereichen des Lebens wir auch heute noch auf die Fähigkeiten der Tiere in bestimmten Arbeitsfeldern angewiesen sind! 

Ein Nachtrag: man mag sich fragen, was Tierwohl mit Nachhaltigkeit zu tun hat. Im Prinzip ist es ganz einfach, wie wir auch in den Angeboten des Vereins zeigen wollen: naturgemäß gehaltene Tiere fühlen sich nicht nur selbst wohler, weil sie z.B. artgerecht leben dürfen, die kompletten Umstände und Bedingungen einer solchen Tierhaltung tragen maßgeblich zu Naturschutz im weiteren Sinne bei! Offene Wiesenlandschaften, die über Jahrhunderte ein eigenes Ökosystem geworden sind mit einer ganz speziellen, für diesen Lebensraum typischen Pflanzen- und Wildtierwelt sind darauf angewiesen, dass wir solche nachhaltigen Bewirtschaftungsformen weiter betreiben und weiterentwickeln. „Erhalten durch Nutzen“ ist hier die Devise und wir wollen euch dieses weite Feld in verschiedenen Angeboten erfahrbar machen. Von der Landschaftspflege bis hin zum „glücklichen Huhn“ gibt es da eine Menge Themen, mit denen man sich beschäftigen kann. Wir bei Salix finden, dass der Aspekt des Tierwohls in solchen nachhaltigen Tierhaltungsformen so „wichtig und richtig“ ist, dass er eine eigene Rubrik in unseren Themenkomplexen verdient. 

  1. Gartenbau und Bodengesundheit

Einer der wichtigsten Aspekte des Ökolandbaus ist die Bodengesundheit. Für den Laien mag es hier in erster Linie um den Verzicht auf Pestizideinsatz und um die in der Kritik stehende „Gülle“ gehen, das ist aber längst nicht alles, worauf sich dieses Thema beschränkt. Auch ökologisch bewirtschafteter Boden muss gedüngt werden, die angebauten Kulturen gepflegt werden und durch die Art der Bewirtschaftung soll das Bodenleben möglichst geschont, geschützt und aufgebaut werden. Der Boden ist viel mehr als eine „Handvoll Dreck“ in Form von Erde. In einem gesunden Boden leben so viele Mikroorganismen, Klein- und Kleinstlebewesen, dass dieses eigene Universum auch einen eigenen Namen hat: das sogenannte Edaphon. Eine Welt, die mit bloßem Auge nicht sichtbar ist, aber unsere Lebensgrundlage ist. Diese Themen sind ganz besonders wichtig für Gemüsegärtner und Ackerbauer. Heutzutage gibt es in der Fachwelt eine ganze Armada von Menschen, die sich auf unterschiedliche Weise damit beschäftigen, denn wir haben längst verstanden, dass ohne den Erhalt dieses Bodenuniversums Nahrungsmittelproduktion nicht möglich ist. Dabei gibt es viele kontrovers diskutierte Fragen, da dieses Universum so vielschichtig und schwer zu greifen ist. Eng mit dem Zustand der Böden ist das Thema „Wasser“ verknüpft, was heute in vielen alltäglichen Erfahrungen umso wichtiger wird. Ein gesunder Boden kann Wasser besser speichern, Wasser filtern und trägt so wesentlich zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise bei. 

Da es sich hier um ein recht fachspezifisches Thema handelt, sind praktische Angebote nicht so leicht zu realisieren – wir sind offen für Ideen von außen und Menschen, die sich in dem Bereich engagieren möchten! Was wir aber „im Kleinen“ realisieren können, sind Angebote im Bereich Gartenbau, wo wir uns einzelne Teilaspekte des Themas angucken können. Was heißt ökologische Gemüseerzeugung, welche Möglichkeiten bietet diese und welche Vielfalt in der ökologischen Gemüseerzeugung gibt es? Und als kleines „Takeaway“ für zuhause: auch mit einer kleinen Ecke im eigenen Garten, selbst auf dem eigenen Balkon, kann man seinen eigenen kleinen „Gemüseminianbau“ starten. Mit dem Hochgenuss selbst gepflückter Tomaten zum Beispiel. Aber auch Anregung zur naturnahen Gartengestaltung, der Auswahl der richtigen Pflanzen, die auch Insekten ernähren und vieles mehr…

  1. Konsumgewohnheiten und Kaufentscheidung

Verbrauchende können nur in einem begrenzten Maße im landwirtschaftlichen Bereich selbst tätig sein, auch die Selbstversorgung aus dem eigenen Garten ist begrenzt, da es entweder an Gartengröße mangelt und/oder nicht die Zeit vorhanden ist, eigenes Gemüse zu pflegen, zu ernten und entsprechend einzulagern. Tierische Produkte sind da noch schwieriger, ein paar Hühner im Garten, das geht. Aber Schaf, Kuh und Schwein – das wird schon schwieriger. 

Viele Menschen engagieren sich online, informieren sich, unterzeichnen Petitionen oder spenden an Naturschutzvereine, die sich im politischen Bereich einmischen. 

Zudem ist da noch ein anderer Bereich, den man meist vergisst und der heute noch viel weniger nachhaltig ist als die Lebensmittelerzeugung: die Textilindustrie. Egal ob Kleidung oder Heimtextilien – hier finden wir die ganze Bandbreite von Pestizideinsatz, klimaschädlichem Transport um den Globus, Ausbeutung von Menschen schon in der Urproduktion bis zur Näherin, undurchsichtige Tierwohlsituation, Mikroplastik durch Mischgewebe und Müllberge in ärmeren Ländern durch unser „clickandbuy“ System, indem Rücksendungen einfach direkt auf dem Müll landen. Ganz zu schweigen von Kleidung, die nur ein paar Mal getragen und dann aussortiert wird, weil die Jahreszeitenmode eine andere geworden ist. 

Textilien sind als weiterverarbeitete Produkte an sich schon teurer als Lebensmittel, eine wirklich nachhaltige Produktion von Textilien passt derzeit überhaupt nicht in unser Preisdenken und ist auch kaum existent, weil dafür zum Teil einfach die Infrastruktur fehlt. 

Dabei ist gerade dieser Themenkomplex „Konsumgewohnheiten und Kaufentscheidung“ derjenige, mit dem für Nachhaltigkeit am allermeisten erreicht werden kann. Im Prinzip kann man sagen: alles steht und fällt mit den Verbrauchenden, sie sind die wichtigsten Akteure im System. Deswegen bemüht sich die Werbung so intensiv um euch.. 😉 Produzenten und Erzeuger leben von dem, was sie produzieren/erzeugen. Nur was beständig und in ausreichendem Maße gekauft wird, kann weiter in der Form produziert/erzeugt werden. Eure Kaufentscheidung hat also mehr Gewicht für Nachhaltigkeit, als ihr es wahrscheinlich bis jetzt wusstet. Nur leider hat die Werbung das auch schon mitbekommen und nutzt es fleißig aus. Wie und woran ihr erkennt, ob ein Produkt wirklich nachhaltig ist, wollen wir gemeinsam mit Euch entdecken. 

Und da das ganze so vielfältig ist und es viele andere hilfreiche Tipps und Tricks gibt, wie man nachhaltiger leben kann, wollen wir in genauso vielfältigen Bereichen kleine Angebote bereitstellen: Vom Einkauf der Lebensmittel, übers Lagern von frischem Obst und Gemüse, über die Zubereitung von frischen Lebensmitteln oder hilfreichen Tipps, wie man auch im heutigen Alltag frische, regionale Lebensmittel aufbereiten kann, um den Speiseplan zumindest um ein paar nachhaltige Produkte zu ergänzen. Und natürlich schauen wir auch auf Werbeversprechen und Labels und Siegel. 

Anmerkung: wir propagieren keine besondere Ernährungsform! Wir sind offen für alle und alles. Hauptsache, das, was man aus regionalen Zutaten zubereitet hat, schmeckt! Unser Fokus liegt auf Nachhaltigkeit in der Ernährung, ob nun vegan, vegetarisch oder mit Fleisch. Fleisch essen? Dann schaut mal bei Punkt 3 – dort haben wir schon einiges in die Richtung verraten. 

  1. Theorie und Praxis: Betriebe im Raum Lüneburger Heide

Je nach Jahreszeit und Möglichkeit möchten wir spannende Betriebe besuchen, die sich mit Nachhaltigkeit beschäftigen oder uns ihre nachhaltige Wirtschaftsweise zeigen wollen. Dabei müssen es nicht immer nur landwirtschaftliche Betriebe sein, es gibt so viele Möglichkeiten, sich für eine nachhaltige Zukunft einzusetzen. 

Hier liest ein Betrieb oder ein Projekt mit, der/das eine nachhaltige Idee umsetzt und Lust hat, uns das einmal zu zeigen? Melde Dich gerne bei uns – falls möglich, kommen wir zu euch. 

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